Audio tourPatientenmord hinter Sandsteinmauern
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Audio tour Summary
„Patientenmord hinter Sandsteinmauern zwischen Abriss und Erinnerung“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2019/20 ein interdisziplinäres Projektseminar an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Das Ergebnis ist dieser Audiowalk. Die Teilnehmer*innen des Seminars haben sich ein Semester lang mit der Geschichte der nationalsozialistischen Medizinverbrechen beschäftigt, die an Patient*innen der Erlanger- Heil und Pflegeanstalt und der Universitätskliniken verübt wurden.
Die 1846 als "Kreisirrenanstalt" gegründete Erlanger Heil- und Pflegeanstalt galt noch in den 1920er Jahren als Musteranstalt der modernen Reformpsychiatrie. In den Jahren 1939 bis 1945 wurde sie "Schau-Platz" eines bis dato beispiellosen Verbrechens. Über 900 psychisch kranke sowie geistig und körperlich "behinderte" Patient*innen wurden in Tötungsanstalten deportiert und dort ermordet. Eine bislang nicht bekannte Zahl von Patient*innen fiel in der Erlanger Anstalt selbst der "Hungerkost" zum Opfer.
Mit diesem Audiowalk wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Erinnerung an die Opfer wach zu halten. Diese Geschichte reicht jedoch weit über das Gebäude hinaus in die Stadt. Anders als die meisten der in ländlichen Gegenden und damit eher abseits gelegenen Heil- und Pflegeanstalten befand sich die Erlanger Anstalt mitten in der Universitätsstadt. Von hier sind es nur wenige Minuten zum Schloss mit seinem beliebten Schlossgarten und dem belebten Schlossplatz, zum Bahnhof oder zu den Gassen der Altstadt mit ihren Geschäften und Restaurants.
Auf den ersten, flüchtigen Blick erinnert hier kaum etwas an die Geschichte des Patientenmordes. Und dennoch haben die Orte der Stadt das Drehbuch zu diesem Audiowalk geschrieben. Sie erzählen die Geschichte des Patientenmordes nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern folgen den Spuren der nationalsozialistischen Medizinverbrechen durch die Stadt.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an helen.wagner@fau.de oder susanne.ude-koeller@fau.de.
- 1 Station 01: Prolog
- 2 Station 02: Reformpsychiatrie und Entwicklung hin zur NS-Medizin
- 3 Station 03: Die Geschichte von Max S.
- 4 Station 04: Das als „Aktion T4“ bezeichnete Mordprogramm
- 5 Station 05: Die dezentrale Phase der sogenannten „Euthanasie“ und die Rolle der Kirchen
- 6 Station 06: Die sogenannte „Kindereuthanasie“
- 7 Station 07: Zwangssterilisation an Männern
- 8 Station 08: Zwangssterilisation und Zwangsabtreibungen an Frauen
- 9 Station 09: Die juristische und bürokratische Ordnung der NS-Medizinverbrechen
- 10 Station 10: Transport
- 11 Station 11: Epilog
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„Patientenmord hinter Sandsteinmauern zwischen Abriss und Erinnerung“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2019/20 ein interdisziplinäres Projektseminar an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Das Ergebnis ist dieser Audiowalk. Die Teilnehmer*innen des Seminars haben sich ein Semester lang mit der Geschichte der nationalsozialistischen Medizinverbrechen beschäftigt, die an Patient*innen der Erlanger- Heil und Pflegeanstalt und der Universitätskliniken verübt wurden.
Die 1846 als "Kreisirrenanstalt" gegründete Erlanger Heil- und Pflegeanstalt galt noch in den 1920er Jahren als Musteranstalt der modernen Reformpsychiatrie. In den Jahren 1939 bis 1945 wurde sie "Schau-Platz" eines bis dato beispiellosen Verbrechens. Über 900 psychisch kranke sowie geistig und körperlich "behinderte" Patient*innen wurden in Tötungsanstalten deportiert und dort ermordet. Eine bislang nicht bekannte Zahl von Patient*innen fiel in der Erlanger Anstalt selbst der "Hungerkost" zum Opfer.
Mit diesem Audiowalk wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Erinnerung an die Opfer wach zu halten. Diese Geschichte reicht jedoch weit über das Gebäude hinaus in die Stadt. Anders als die meisten der in ländlichen Gegenden und damit eher abseits gelegenen Heil- und Pflegeanstalten befand sich die Erlanger Anstalt mitten in der Universitätsstadt. Von hier sind es nur wenige Minuten zum Schloss mit seinem beliebten Schlossgarten und dem belebten Schlossplatz, zum Bahnhof oder zu den Gassen der Altstadt mit ihren Geschäften und Restaurants.
Auf den ersten, flüchtigen Blick erinnert hier kaum etwas an die Geschichte des Patientenmordes. Und dennoch haben die Orte der Stadt das Drehbuch zu diesem Audiowalk geschrieben. Sie erzählen die Geschichte des Patientenmordes nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern folgen den Spuren der nationalsozialistischen Medizinverbrechen durch die Stadt.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an helen.wagner@fau.de oder susanne.ude-koeller@fau.de.
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3 reviews
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06-14-2021
Als familiär Betroffener - zwar nicht totales Neuland, aber einfach gut, dass dieser Teil unserer Geschichte kein Mückenschiss ist, sondern die Möglichkeit der Entmenschlichung vieler, also der schweigenden Mehrheit ... werden kann. Tröstlich, dass herausgearbeitet wurde, dass auch totalitäre Regime Rückzieher machen, wenn die schweigende Mehrheit weint.
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02-07-2021
Spannender und starker Beitrag um dieses dunkle Kapitel der Erlanger Medizingeschichte zu beleuchten! Danke für eure Zeit und Arbeit die ihr investiert habt, um ein Sprachrohr für die Menschen zu schaffen, die Opfer dieser Gesellschaftlichen Abgründe unsere Geschichte geworden sind. Danke, dass sie auf diesem Weg die Möglichkeit erhalten nie in Vergessenheit zu geraten!
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12-20-2020
interessant